Home » Gemeindeleben » Gemeindeseiten
Gemeindeseiten
Maifelder Nachrichten KW02 – 2025 – Prüft alles und behaltet das Gute
„Prüft aber alles, das Gute behaltet!“ (1. Thess, 5,21) – Gedanken zur Jahreslosung 2025
Oh, man Paulus – geht es nicht mal eine Nummer kleiner? Und, liebe Menschen, die ihr die Jahreslosung aussucht – was habt ihr euch dabei nur gedacht? Stand dieses Jahr unter der Losung: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Kor 16,14), geht es im kommenden Jahr darum alles zu prüfen! Wieder keine Bitte, sondern eine Aufforderung! Als hätte ich nicht schon genug zu tun, schneit mir da die nächste Aufgabe ins Haus. Alles … Wie soll das denn in unserer komplexen Wirklichkeit gehen?
Mir entringt sich ein Seufzen! Ich denke darüber nach, wo ich mit dem „Prüfen“ anfangen könnte. Wo ist es so überschaubar, dass ich mal genau hinschauen kann? Na klar – bei mir persönlich! Was ist gerade los in meinem Leben? Was oder wie denke, spreche, lebe und arbeite ich? In der Familie, in der Gemeinde, unter Kolleg*innen, Freund*innen? Und warum so und nicht anders? Aber – das setzt voraus, ich muss mir auch anschauen: Wie denke, spreche ich über mich selbst? Lebe und arbeite ich so, dass es mir selbst auch gut geht? Und was heißt das denn überhaupt „gut“? Und was ist mit dem, was bei mir „schlecht“ ist? Da gibt es sicher Einiges. Ich bin ja schließlich nicht perfekt! Und was ist, wenn … Meine Gedanken wirbeln!
Vielleicht hilft mir zur Orientierung ein prüfender Blick auf den Kontext der Jahreslosung. Sie stammt aus dem 1. Brief des Paulus an die von ihm gegründete junge christusgläubige Gemeinde in Thessaloniki. Sie lebte in einem multikulturellen und – religiösen Umfeld, war Anfeindungen ausgesetzt.
In seinem Brief lobt Paulus, dass Die Gemeinde in ihrem Glauben an Gott trotz aller Widrigkeiten, standhaft ist. Im Schlusskapitel – in dem auch die Jahreslosung steht – bittet und ermahnt er sie darauf zu achten, worauf es in ihrem Zusammenleben ankommt. Da geht es unter anderem darum Kleinmütige zu trösten, Schwache zu tragen und Böses nicht mit Bösem zu vergelten. Paulus schreibt weiter davon, dass wir fröhlich und dankbar sein und beten sollen.
Und schließlich die letzten Zeilen: Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes. Missachtet die prophetische Rede nicht. Prüft aber alles und haltet das Gute fest! Haltet euch vom Bösen fern – wie auch immer es aussieht. Am Schluss schreibt Paulus ein Segenswort und endet mit der Zusage der Treue Gottes. „Treu ist er, der euch ruft!“
Zweierlei fällt mir auf: Erstens ist das Prüfen nicht Aufgabe Einzelner, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe. Zweitens bezieht sich die Jahreslosung explizit auf den Umgang mit prophetischer Rede und nicht auf meine Selbstprüfung. Die bekanntesten Prophet*innen, z.B. die Propheten Amos oder Jesaja, waren im Namen Gottes kritische Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander. Und auch Jesus wurde von manchen als Prophet bezeichnet. Gleichzeitig setzen sich die biblischen Autoren auch kritisch mit dem Thema Prophetie auseinander. Denn es traten auch falsche Propheten auf, die aus Selbstsucht und gegen Bezahlung die Menschen mit falschen Parolen und Versprechungen verführen wollten.
Darum war und ist es wichtig zu prüfen, was gesagt, geschrieben oder getan wird – egal, ob in Kirche, Gesellschaft oder Politik. Denn viele Stimmen treten auf und nicht jede Stimme verdient unser Gehör. So manche wollen unser Denken und Handeln beeinflussen, indem sie die fehlenden Argumente überschreien oder für komplexe Themen scheinbar einfache Lösungen anbieten.
„Prüft alles“ heißt dann: Schaut und hört genau hin. Stellt Fragen! Lasst neue Gedanken zu! Setzt euch differenziert mit den Botschaften der heutigen Zeit auseinander. Diskutiert sie und prüft sie auf das, was Leben stärkt und fördert. Was Leben einengt oder gar behindert – dem stellt euch entgegen. Lasst dabei den Heiligen Geist, also die Kraft Gottes, in der Welt wirken. Er weht, wo er will. Mit seiner Hilfe können und sollen wir uns einmischen und dafür eintreten, dass das Zusammenleben aller Geschöpfe in unserer Welt gelingt und unsere Welt ein Zuhause für alle wird. Eine Welt in der Achtsamkeit, Gerechtigkeit und Frieden herrschen.
„Prüft alles …“ wird uns sicher nur in Ansätzen gelingen. Macht nichts! Wichtig ist, dass wir uns fröhlich und dankbar auf den Weg machen, denn wir können gewiss sein: „Treu ist er, der euch ruft!“
Susanne Albrecht
Berufung, Sendung und Segnung – wir begehen die feierliche
Ordination von Susanne Albrecht
Festgottesdienst am 12.01.2025 um 15 Uhr
Ein besonderer Tag Der 12. Januar ist für uns in der Kirchengemeinde und weit darüber hinaus ein besonderer Tag: Wir feiern die Ordination von Susanne Albrecht. In einem festlichen Gottesdienst wird sie zum Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung berufen und gesendet und für diesen Dienst gesegnet. Der Superintendent des Kirchenkreises leitet die Ordination und feiert gemeinsam mit uns diesen besonderen Gottesdienst. Anschließend wollen wir in einer kleinen Feierstunde bei leckerem Essen und guten Getränken Susannes Ordination würdigen.
Nicht nur Sache eines Einzelnen Für uns ist wichtig: Die Verkündigung der Frohen Botschaft des Messias Jesus ist nicht nur die Sache eines Einzelnen. Miteinander tragen wir die Verantwortung dafür, dass deutlich wird: Diese Welt verändert sich, sie wird zu einer guten Heimat für alle. Die Gegenwart Gottes ist jetzt schon erkennbar und in der Zukunft wird sie für alle unmittelbar und unverstellt erfahrbar sein. Gemeinsam tragen die Verantwortung für entsprechendes Reden und Tun alle in der Gemeinde.
Die Beauftragung Und gleichzeitig nehmen wir diesen Auftrag wichtig genug, dass wir Einzelne besonders fortbilden und dazu beauftragen. Susanne Albrecht wurde durch ihr aktives Mittun in unserer Gemeinde motiviert, Theologie mit dem Ziel Pfarramt zu studieren. Nach ihrer universitären und praktischen Ausbildung wurde sie im Novemver 2024 als Pfarrerin in unserer Gemeinde, als meine Nachfolgerin, begrüßt. Sie ist eine von uns und gleichzeitig hat sie eine besondere Verantwortung für unsere Gemeinde und für die Menschen in der Gemeinde und in ihrem Umfeld. Dass sie dieser Verantwortung gerecht wird, hat sie schon vielfach gezeigt. Ihre Ordination am 12. Januar verstehen wir als Bestätigung und Würdigung dessen, was sie mit uns lebt. Das wollen wir feiern.
Feiert mit!
Ingo Schrooten
Maifelder Nachrichten KW51 – 2024 – In dieser Nacht …
Gedanken zum Weihnachtsfest
In dieser Nacht
verließen die Sterne ihre
angestammten Plätze
und zündeten Lärmfeuer an
überschallschnell
In dieser Nacht verließen die
Hirten ihre Arbeitsstellen
und schrien sich in die
verkrusteten Ohren
die neuen Parolen
In dieser Nacht
verließen die Füchse die wär-
menden Höhlen und der Löwe
wiegte den Kopf „das ist das
Ende, die Revolution“
In dieser Nacht
liefen die Rosen der Erde
davon und fingen das Blühen
an im Schnee
Dorothee Sölle
Das Gedicht von Dorothee Sölle weckt Erinnerungen in mir. Es greift ein in meine Geschichte mit Weihnachten als Kind und auch als Erwachsener.
Spätestens am 24. Dezember setzte meine fiebrige Mandelentzündung ein. Abends um 18 Uhr hat mich meine Mutter dann zum Gottesdienst getragen. Dort saß mein Vater schon an der Orgel. Der Weihnachts-
baum gab dem Kirchraum den Zauber der Weihnacht. Wir sangen Weihnachtslieder und hörten die Geschichte von der Geburt Jesu. „Jesus kommt heute zu uns!“ predigte der Pastor – und meine Blicken irrten durch die Kirche, um dieses Baby irgendwo zu entdecken. In Ermangelung von Krippenfiguren
blieb meine Suche erfolglos.
Nach Gottesdienst und Heimweg spürten wir alle die weihnachtliche Spannung, die auch dadurch entstand, dass mein Vater nach dem Orgeldienst auf sich warten ließ. Er war zuständig für das Anzünden der Kerzen am Weihnachtsbaum. Erst wenn er für „Erleuchtung“ gesorgt hatte, durfte der Rest der Familie das Weihnachtswohnzimmer betreten. Der hellerleuchtete Baum berührte schon zumindest unsere Kinderherzen. Gesungen hatten wir ja schon in der Kirche. Deswegen gingen wir dann direkt zur Bescherung über. Und ringsum sah man leuchtende Augen und frohe Kinder – trotz Mandelentzündung und Müdigkeit.
Ja. Nostalgie pur. Und manchmal habe ich den Wunsch, Weihnachten noch einmal derart lauschig und mit der Faszination der Kindheit erleben zu können. Heute erlebe ich es aber gemeinsam mit meinen Kindern, meinen Enkelkindern, mit meiner Familie. Und in die Faszination mischt sich hin und wieder und immer öfter Angst – vor den falschen neuen Parolen, vor dem Verfall der Revolution, die unsere Generation heraufbeschworen und in Teilen realisiert hat und deren Kraft und kreative Erneuerung derzeit den Boden verliert.
Und in die Angst mischt sich Mut und Hoffnung. Ich möchte mit so Vielen die weihnachtlichen Parolen in verkrustete Ohren schreien und „Stille Nacht“ zur „Nacht des Aufbruchs“ umformen. Ich würde so gerne mit dem Löwen sagen, dass Weihnachten alles neu machen kann. Ich würde so gerne sehen, wie Rosen im Schnee blühen.
All das ist möglich. „In dieser Nacht“ meint das Weihnachtserlebnis, die Nacht der Geburt des Messias Jesus. Diese Nacht ereignet sich seit mehr 2000 Jahren immer wieder Ende Dezember. Und jedes Jahr will Weihnachten uns daran erinnern, dass Gott kommt, um uns aus der Komfortzone der angestammten Plätze zu jagen und uns aus den wärmenden Höhlen zu holen. Er schickt uns seinen Sohn, der uns zeigt, wie Leben für alle Menschen gelingen kann.
Darum bedeutet das Weihnachtsfest so viel für mich: Nostalgie, Faszination und Freude. Aber keine „Stille Nacht“, kein Kuschelereignis, kein Kaufrausch. Jesus wird geboren und wir sollten mit ihm aufbrechen in eine Zeit die uns versprochen ist: in das Reich Gottes. Es gibt viel zu tun. Allerdings gibt es keine Zeit mehr zum Abwarten.
Ich wünsche uns allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2025.
Text: Bernhard Wibben
Anita Menger
Das Friedenslicht
In Bethlehem entzündet,
gereicht von Kinderhand,
beginnt es seine Reise
und zieht von Land zu Land.
Es trägt die Weihnachtsbotschaft
hinaus in alle Welt,
wo sie als Hoffnungsschimmer
in Menschenherzen fällt.
Das Friedenslicht beschwört uns:
Nehmt euren Auftrag an!
Begegnet euch in Freundschaft,
dass Frieden werden kann.
Ob Muslim, Jude oder Christ
ist hier nicht von Belang.
Zeigt euren guten Willen
und zieht an einem Strang.
Es zählt nicht Rang,
noch Herkunft,
nicht Ruhm und auch nicht Geld.
Was zählt ist unser Einsatz
für Eintracht in der Welt.
Das Licht zieht weite Kreise,
es wirbt für Einigkeit.
Wenn Menschen sich verbrüdern
ist Frieden nicht mehr weit.
Gemeindeseite KW50 – 2024 – Weihnachtsgottesdienste
Unsere Weihnachtsgottesdienste 2024
Wir wünschen allen Menschen auf dem Maifeld ein friedvolles Weihnachtsfest.
Heiligabend
15:30 – 16:10 Uhr
Frieden auf Erden
Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst auf dem Polcher Marktplatz. Krippenspiel mit Menschen und Tieren, Weihnachtslieder mit Bläserklang
Beteiligte: Evangelische Kirchengemeinde Maifeld, Katholische Pfarrei Maifeld, Musikverein Polch
17:30 – 18:30 Uhr
Christvesper im Gemeindezentrum
Feierlich und meditativ unter Mitwirkung des Spiritual-Chors Polch
Prediger Bernhard Wibben
22:30 Uhr
Christmette
Ein besinnlicher Gottesdienst, in dem die Gemeinschaft besonders wichtig ist. Anschließend weihnachtliches Beisammensein. Mit dem Blockflötenensemble „viva la musica“
Prediger*Innen: Susanne Albrecht und Sandra Schüler
1. Weihnachtstag
kein Gottesdienst
2. Weihnachtstag
10:00 Uhr
Der besondere Weihnachtsgottesdienst. Ein gemeinsames opulentes Frühstück wird zum Gottesdienst mit Abendmahl.
Prediger Ingo Schrooten
Silvester und Neujahr
29.12.2024 – 10 Uhr
31.12.2024 – 18 Uhr
01.01.2025
Gottesdienst
Prediger Manfred Brechtel
im Anschluss Gottesdienst mit Taufe
Meditativer Gottesdienst
unter Mitwirkung des Blockflötenensembles „viva la musica“
Predigerin Susanne Albrecht
kein Gottesdienst
Alle Termine finden Sie auch wie immer in unserem Kalender unter Termine.
Gemeindeseite KW 49 – 2024 – Ein wirklich gutes Miteinander
Ein Wirklich Gutes Miteinander – Wie Genial wäre das
Psalm 133 – eine Übertragung
Wunderschön, ja wirklich genial wäre das!
Wenn Menschen nicht nur auf dem Papier zusamengehörten. Sie könnten ein wirklich gutes
Miteinander leben.
Das wäre wie wertvolles Salböl, herabfließend auf unseren Kopf. Denn es würde uns alle heraushe-
ben wie sonst nur die Oberen.
Es wäre wie der gepflegte lange Bart des Hohepriesters, herabfließend auf sein Gewand. Denn es würde uns alle zu etwas Besonderem machen, einfach schön.
Es wäre wie ein Tau, der nicht verdunstet, sondern in einem reißenden Fluss herabfließt vom Berg Hermon im Norden bis zum Tempelberg Zion im Süden, denn es würde uns allen Lebendigkeit schenken.
So würden wir die Nähe der Lebendigen erleben. Fließendes Leben im ganzen Land, von der Quelle des Jordans bis zu seiner Mündung.
Und nicht nur hier, sondern überall und für immer. Erfülltes Leben für alle und für immer, so könnte es sein!
Ein Stoßseufzer mit positivem Klang Stoßseufzer können resigniert klingen. Es geht aber auch ganz
anders. Angesichts dunkler Realität ein Gegenbild zulassen – gute Energie, die uns tief ausatmen und durchatmen lässt. So sehe ich Psalm 133. Er ist eben nicht ein abgeklärter Weisheitsspruch, wie viele Theologen meinen. – So können wir die alten Gebete Israels beten. Wir dürfen sie nicht christlich vereinnahmen, sondern sollten sie so sprechen, dass auch unsere jüdischen Geschwister mitsprechen
können. Denn es sind zuerst und immer noch ihre Gebete. Und es wird gut, wenn die alten Bilder für uns
verständlich wer den. Diese Aufgabe haben Übertragungen. Sie wollen Erkennt nisse aus der Aus legung verständlich und berührend einfließen lassen.
Ein wirklich gutes Miteinander Nur in zwei kurzen Wörtern werden unsere Gedanken in Psalm 133 angestoßen: „gam jachad“ im Hebräischen, eine Dopplung, die man wörtlich mit „mitsamt miteinander“ übersetzen könnte. Wie wirklich gutes Miteinander aussehen könnte, bleibt unseren Vorstellungen überlassen. Beschreibungen, die mir dazu einfallen, sind bekannt: Gemeinschaft auf Augenhöhe, buntes vielfältiges Miteinander, liebevoll, … .
Wenn es uns z.B. gelingt, in der grauen Winterzeit und in der Vorbereitung auf die Feier der Geburt des Messias Jesus (des Gesalbten) Langsamkeit, Ruhe und Aufmerksamkeit füreinander zu leben, wäre das doch schon was.
Herabfließende Lebendigkeit Die drei Bilder für die Wirksamkeit einer guten Gemeinschaft in der Mitte des Psalms sind für uns nicht sofort verständlich. Sie sind durch das Verb „jarad“ (herabfließen) miteinander verbunden. In den ersten beiden Bildern geht es um besonderes Herausgehobensein, das durch ein wirklich gutes Miteinander nicht nur für Obere, sondern für alle gilt: Es „salbt“ herabfließend alle, nicht nur wenige Würdenträger. Und es hebt alle heraus, nicht nur den Hohepriester, den Nachfol-
ger Aarons, wenn er sich an Festtagen der Gemeinde zuwendet und sein langer Bart auf sein Gewand herabfließt.
Noch überschwenglicher wird es im dritten Bild. Juden kennen die Texte des Propheten Hosea, in denen das von Vernichtung bedrohte Nordreich mit bald verdunstendem Tau verglichen wird (Hos 6,14; 13,3). In Psalm 133 verdunstet der Tau nicht, sondern wird zum reißenden Fluss. Durch die Nennung der Berge und durch das Verb „jarad“ (als Wurzel des Flussnamens Jordan, der Herabfließende) wird klar: gemeint ist der Jordan von der Quelle (Hermon) bis zur Mündung (Zion). So wird das Bild eines großen Reiches Israel wie zur idealisierten Zeit der Könige David und Salomon angedeutet.
Alles soll für alle gut werden! So groß und bedeutsam ist es also, wenn gutes Zusammenleben gelingt. So wird der Segen der Lebendigen, der Segen Gottes erfahren. Und noch viel Größeres sollen wir uns betend vorstellen können. Wieder sind es nur wenige Wörter am Ende des Psalms: „hajim ad haolam“, „Leben hin zur Ewigkeit“. Ein gutes Miteinander weist also darauf hin, dass erfülltes Lebens für alle, für immer und an jedem Ort möglich ist.
Das wäre doch ein gutes Gegenbild gegen graue und dunkle „Realität“ in der Adventszeit.
Ingo Schrooten
Die nächsten Termine finden Sie wie immer unter Termine in unserem Kalender.
Gemeindeseite KW 48 – 2024 – Lichtblicke
Lichtblicke
Die Frauen der evangelischen Frauenhilfe im Maifeld haben sich wie jedes Jahr darauf vorbereitet, den Gottesdienst zum ersten Advent zu gestalten. Unter dem Thema „Lichtblicke“ feiern wir an diesem Tag den Start in die Adventszeit und laden Sie ein, auf die Lichtblicke in Ihrem Leben zu schauen.
Wir schauen auf die kleinen, ermutigenden Momente im Alltag, ebenso wie auf die großen Ereignisse, die uns berühren. Lichtblicke können so vielfältig sein: ein freundliches Wort, ein aufmunternder Blick, ein schöner Besuch, ein liebevoll gestalteter Adventskalender, ein Treffen mit Freundinnen und Freunden, eine glitzernde Schneeflocke, ein Moment in der Natur und natürlich Menschen, die zur rechten Zeit am rechten Ort sind.
Unser großer Lichtblick in dieser Zeit ist das Kommen Gottes. Wir trauen der Verheißung, dass das Reich Gottes schon da ist und Frieden und Gerechtig keit möglich sind. Jesus Christus sagt: Ich bin das Licht der
Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Fins ternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12) Im Advent warten wir auf dieses Licht, das die Welt hell macht.
Darum möchten wir Sie recht herzlich einladen, diesen Gottesdienst mit uns gemeinsam zu feiern. Wir hoffen, dass sich jeder Besucher seiner individuellen Lichtblicke, egal ob groß oder klein, bewusst werden
kann und diese dann mitnimmt in die kommende Zeit.
Andachten im Advent
Advent ist für viele von uns die Zeit des Wartens – vor den Geschäften, in der Schlange, in den Geschäften.
Advent ist aber vornehmlich im eigentlichen Sinn die Zeit, in der man zur Ruhe kommt, sich innerlich auf Weihnachten vorbereitet, auf das große Fest der Christenheit aus Anlass der Geburt Jesu. Und eben dazu laden wir ein. Wir wollen miteinander zur Ruhe, zur Besinnung kommen und uns auf Weihnachten
vorbereiten.
Herzliche Einladung also zu unseren Adventsandachten. Dieses Jahr finden sie an verschiedenen Wochentagen jeweils um 20 Uhr statt. Vorbereitet werden sie von Musizierenden unserer Gemeinde.
Termine zu den Adventsandachten:
Montag 02.12.2024 – 20 Uhr
gestaltet vom Flötenensemble „viva la musica“
Dienstag 10.12.2024 – 20 Uhr
gestaltet von unserem Organisten Stephan Ring
Mittwoch 18.12.2024 – 20 Uhr
gestaltet vom Kirchenchor „Spiritual-Chor Polch“
Die Andachten dauern jeweils ca. 30 Minuten
Gemeindeseite KW 47 – 2024 – Totensontag
Tod, Trauer, Totensontag – Ewigkeitssonntag
November, die Zeit des Abschieds, der Ruhe und des Gedenkens. Die Natur verabschiedet sich von ihrer Fülle. Sie begibt sich in eine Ruhephase. Auch wir ziehen uns zurück, halten Ruhe und denken an die Fülle,
die uns das Leben geschenkt hat. Wir denken auch an die schmerzlichen Verluste, die wir durch
den Tod eines geliebten Menschen erlebt haben. Manchmal kam der Tod als Räuber und ließ
uns verzweifelt, voller Wut und Ohnmacht allein zurück. Manchmal wurde der Tod als ein Erlöser erwartet und erhofft. Gleich, ob wir Hinterbliebenen den Tod als Räuber oder Erlöser erfahren haben, er hat eine Leerstelle in uns erzeugt, die wir mit Erinnerungen zu füllen versuchen. Wir sehnen uns nach Trost.
Am letzten Sonntag des Kirchenjahrs, dem Totensonntag und Ewigkeitssonntag, erinnern wir uns der Verstorbenen des letzten Jahres, indem ihre Namen noch einmal genannt werden, und wir feiern das Leben, da für uns Christen der Tod nicht das Ende ist und wir ihn nicht fürchten. Im Römerbrief 8, 35-39 lesen wir:
„Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis, Not oder Verfolgung? Hunger oder
Blösse? Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen sind wir dem Tod ausgesetzt den ganzen Tag, zu den Schafen gerechnet, die man zur Schlachtbank führt. Doch in all
dem feiern wir den Sieg dank dem, der uns seine Liebe erwiesen hat. Denn ich bin mir gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.„
Warum sollten wir uns fürchten? Warum sollten wir Angst haben vor dem Tod, wenn wir uns der Liebe Gottes, zu uns seinen Geschöpfen, sicher sind?
Weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesu ist, unserem Herrn.
So schrieb Paulus an die Römer. Auf diese grundlegende Aussage, beziehungsweise Zusage, dass die Liebe Gottes zu uns Menschen unerschütterlich ist, verlassen wir uns immer wieder aufs Neue.
Gott, Ewiger,
Dich preisen und loben wir,
deinen Trost suchen wir.
Deinen Trost, weil wir an
all die Verstorbenen denken,
die uns nahe standen,
an all die, die durch Hunger
verstorben sind,
Hunger nach Brot, Liebe und
Gerechtigkeit
Gott, Ewige,
es gibt Tage, da steigt die Trauer auf
wie eine dunkle düstere Wolke
und wir können das Licht nicht sehen,
das uns zum Leben befreit.
Wir hören kein Lachen
und kein Schreien
Wir sehen keinen Tanz
und keinen Kampf.
Wir fühlen uns verlassen und allein.
Ewige, Trösterin,
berühre unsere Herzen
durch Worte oder Umarmung,
damit wir Deine Nähe und
Deinen Trost spüren
und das Licht hinter den Wolken
erkennen können,
damit es uns mit Leben erfüllt.
Wir verlassen uns auf die Liebe Gottes, weil wir eine Beziehung zu Gott eingehen. Wir haben
eine Liebesbeziehung zu Gott! Wir vertrauen ihm bedingungslos in unserm Leben. Wir glauben an
die Kraft der Liebe, die uns auch durch die schwersten Krisen unseres Lebens führt, durch alle Höhen und Tiefen und mit allen Zweifeln.
Aber vertrauen wir auch bedingungslos auf Gottes Liebe und seine Fürsorge über unser Leben hinaus, ja, über unseren Tod hinaus? Oder beschleicht uns eine Angst vor dem uns Fremden, vor dem Ungewissen, vor dem, was sich uns entzieht, was wir nicht beeinflussen können, vor dem, was hinter dem Horizont liegt? Ist somit der Horizont die Grenze unserer Liebesbeziehung zu Gott? Denn der Horizont bildet eine Grenze unserer menschlichen Erfahrungen. Der Blick dahinter bleibt uns verwehrt. Dennoch begeben wir Menschen uns immer wieder auf die gedankliche Expeditionsreise, etwas zu enträtseln, was sich unserer menschlichen Erfahrung entzieht.
Wir machen uns Bilder und bauen uns Gedankengebäude von einem Raum und einer Zeit, die hinter diesem Horizont liegen. Die Sicherheit, die Zuversicht und der Glaube, dass ich in Gottes Liebe aufgehoben bin über den Tod hinaus, kann ich für mich nur fragmentartig mit meinem Leben begründen. Da hilft mir der Psalm 34 Vers 5, der es für mich auf den Punkt bringt: „Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, von allen meinen Ängsten hat er mich befreit.“
Aber auch ich habe mir mein Bild gemacht von dem Sein hinter dem Horizont. Es ist das Bild eines Gefühls von dem Aufgehobensein bei Gott und bei seiner Liebe. Es ist der Schoss Abrahams. Warum sollte Gott uns auch fallen lassen? Der, der Schöpfer allen Seins ist, der uns geführt hat von Ewigkeit her. Er wird uns auch weiterhin sicher führen, auch hinter die Grenze des Horizontes bis in alle Ewigkeit.
Die nächsten
GOTTESDIENSTE
jeweils um 10 Uhr
im Gemeindezentrum Polch
Sonntag, 24.11.2024
Ewigkeitssonntag
Predigtteam:
Susanne Albrecht, Bernhard Wibben
Sonntag, 01.12.2024
- Advent
„Lichtblicke“
Gottesdienst „Von uns für Euch“
gestaltet von der Frauenhilfe
Sonntag, 08.12.2024
- Advent
Predigerin: Roswitha Tramm
Gemeindeseite KW 43 – 2024
Download als PDF