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Gemeinde
Gemeindeseite KW32 2025
Ein wirklich gutes Miteinander – wie genial wäre das (Psalm 133)!
Eine Übertragung von Psalm 133
Wunderschön – ja, wirklich genial wäre das! Wenn Menschen nicht nur auf dem Papier zusammengehörten, sondern ein wirklich gutes Miteinander leben könnten.
Das wäre wie wertvolles Salböl, das auf unseren Kopf herabfließt. Denn es würde uns alle herausheben – nicht nur die Oberen. Es wäre wie der gepflegte lange Bart des Hohepriesters, herabfließend auf sein Gewand. Denn es würde uns alle herausheben – nicht nur die Elite.
Es wäre wie ein Tau, der nicht verdunstet, sondern in einem reißenden Fluss herabfließt – vom Berg Hermon im Norden bis zum Tempelberg Zion im Süden. Es würde uns allen Lebendigkeit schenken.
Wir würden die Nähe Gottes erleben – fließendes Leben im ganzen Land, von der Quelle des Jordans bis zu seiner Mündung. Und nicht nur in dieser Gegend, sondern überall und für immer.
Erfülltes Leben für alle und für immer – so könnte es sein!
Wir hören (und lesen) Gottes Wort
Wenn ich biblische Texte übertrage, versuche ich, Jahrtausende alte Schriftstücke so wiederzugeben, dass wir sie heute verstehen können. Ich will dabei nicht assoziativ vorgehen und mich nicht zu eigenen Sätzen verleiten lassen, die nur meiner momentanen Befindlichkeit entsprechen, aber wenig oder nichts mit der ursprünglichen Intention des biblischen Textes zu tun haben.
Biblische Texte formulieren Glaubenserfahrungen von Menschen, die vor langer Zeit gelebt haben. Sie werden für uns lebendig, wenn sie auf unsere heutige Lebenswelt hin durchsichtig werden und uns dann ansprechen. Wir hören sie als Gottes Wort, wenn wir ihre uralte Absicht ernst nehmen.
Erkenntnisse aus meiner Arbeit mit dem Text
Der Psalm versucht, Vorstellbares mit scheinbar kaum realistischen Wünschen zu verbinden: Ein wirklich gutes Miteinander („gam jachad“, wörtlich: mitsamt miteinander) weist darauf hin, dass Gemeinschaften möglich sind, in denen jeder „oben“ steht und keiner unten.
Darum geht es in den ersten beiden von drei Bildern, die mit dem Wort jarad (herabfließen, stürzen) verbunden sind: Salböl für alle – nicht nur für besondere Würdenträger. Eine herausgehobene Stellung für alle – nicht nur für den Hohepriester, den Nachfolger Aarons, wenn er sich an hohen Festtagen der Gemeinde zuwendet und sein langer Bart auf sein Gewand herabfließt.
Im dritten Bild bekommt das Hoffnungsbild einen Ort. Durch die Nennung der Berge und das dreimalige Verb jarad (Wurzel des Flussnamens Jordan – der Herabstürzende) wird klar: gemeint ist der Jordan von der Quelle (Hermon) bis zur Mündung (Zion). Der zum reißenden Fluss werdende Tau ist ein Gegenbild zur Gerichtsdrohung des Propheten Hosea, der das vom Untergang bedrohte Nordreich mit bald verdunstendem Tau verglichen hatte (Hos 6,14; 13,3). Ein großes, befreites, gerechtes Israel ist also möglich.
Und noch Größeres ist denkbar: Wenn gutes Zusammenleben gelingt, wird die Wirklichkeit durchsichtig hin auf ein erfülltes Leben für alle, für immer und an jedem Ort (hajim ad haolam – Leben hin zur Ewigkeit).
Unser Psalm ist also kein abgeklärter Weisheitsspruch, wie viele Theologen meinen, sondern ein Stoßseufzer – ein Gegenbild angesichts dunkler Realität. Gute Energie, die uns tief durchatmen lässt. Ein prophetischer Blick auf Vergangenheit und Zukunft – und damit auf unsere Gegenwart.
Ingo Schrooten

Gemeindeseite KW31 2025

Wir leben in Beziehungen
Einladung zum Konfirmand*innenunterricht – Beginn am 19.08.2025
Die Zeiten ändern sich. Es ist mittlerweile nicht mehr selbstverständlich, dass sich Jugendliche, die evangelisch sind, zum Konfirmandinnenunterricht anmelden und meist im Alter von 14 Jahren konfirmiert werden. Und es ist gut, dass solche Dinge nicht mehr unhinterfragt geschehen. Mit dieser Gemeindeseite wollen wir auf den zukünftigen Konfirmandinnenunterricht unserer Gemeinde aufmerksam machen und dafür werben.
Angesprochen und herzlich eingeladen mitzumachen sind alle evangelischen Jugendlichen sowie alle nicht getauften Jugendlichen, deren Erziehungsberechtigte teilweise evangelisch sind, die bis zum 31. August 2025 dreizehn Jahre alt geworden sind und die im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde Maifeld wohnen.
Gibt es Gott denn überhaupt? Und wenn ja – was ist ihm wichtig, und wofür steht er? Und was bedeutet das für diejenigen, die nach ihm fragen und ihm vertrauen wollen? Menschen, die sich diese Fragen stellen, sind bei uns gut aufgehoben. Denn es geht uns nicht darum, fertige Antworten zu liefern. Die Frage nach Gott sowie die Zweifel, ob es ihn überhaupt gibt, begleiten jeden und jede von uns auf unserem Glaubensweg. Es geht darum, sich auf den eigenen Weg zu machen.
Deshalb ist der Konfirmand*innenunterricht kein normaler Unterricht und ganz sicher nicht wie Schule. Wir verstehen ihn als Entdeckungsreise. Wir gehen dem nach, was über Gott und Jesus erzählt wird, und wollen dem auf die Spur kommen, was das bedeutet – für uns ganz persönlich, aber auch für unser Leben in dieser Welt.
Es geht darum, neugierig zu sein, kritisch zu fragen, miteinander zu lachen und zu diskutieren, kreativ zu sein und manchmal auch einfach nur zuzuhören. Jede und jeder darf sich zeigen, wie er oder sie ist – so wie jede und jeder einzelne ist, ist er oder sie willkommen! Das Erleben von Gemeinschaft spielt dabei für uns insgesamt eine sehr wichtige Rolle.
Die Konfi-Zeit ist eine kurze, aber intensive Zeit. Sie beginnt direkt nach den Sommerferien und endet an Pfingsten 2026. Der Unterricht findet dienstags von 17:00 bis 19:00 Uhr statt. Die Unterrichtenden sind dabei vor allem jugendliche Mitarbeiter*innen, die gemeinsam mit der Pfarrerin den Unterricht vorbereiten.
Alle weiteren wichtigen Informationen und aktuell bekannten Termine der Konfirmand*innenzeit sind – ebenso wie unsere Kontaktdaten für Rückfragen – auf unserer Homepage zu finden:
👉 www.evangelisch-im-maifeld.de
Wir werben dafür: Einfach mal ausprobieren! Nach unserer Erfahrung sind die meisten Jugendlichen traurig, wenn die Konfi-Zeit vorbei ist. Meist sind neue Freundschaften entstanden und wertvolle Erfahrungen wurden gemacht. Und: Während der ganzen Zeit ist es möglich, ganz selbstbewusst die Entscheidung zu treffen, wieder auszusteigen, wenn sich zeigt, dass es doch nicht der richtige Weg ist.
Die Konfirmation ist der Abschluss. Sie ist ein großer, feierlicher Gottesdienst und eine wichtige Feier in der Familie. Sie bedeutet die Bestätigung, dass die Jugendlichen auch als (fast) Erwachsene weiter auf dem Weg sind, nach Gott zu fragen und ihm vertrauen zu wollen.
Die Anmeldung erfolgt spätestens in der ersten Unterrichtsstunde zum Kennenlernen am Dienstag, den 19. August 2025, von 17:00 bis 19:00 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum. Gleichzeitig ist dies der Informationsnachmittag für die Eltern.
Wir freuen uns sehr auf alle neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden!
Pfarrerin Susanne Albrecht
Gemeindeseite KW 30 2025

Schöne und interessante Nachmittage bei der Frauenhilfe
Frauen laden herzlich zur Teilnahme ein
Im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde steht auf der Seite der Evangelischen Kirchengemeinde meist nur Tag und Uhrzeit der Frauenhilfe – das ist nicht viel. Wir Frauen möchten daher gerne selbst über unsere Zusammenkünfte berichten.
Unser Beisammensein bedeutet weit mehr als nur eine regelmäßige Verabredung. Sich über den Glauben auszutauschen, miteinander über Ängste und Sorgen zu sprechen, ist ein ganz zentraler Punkt unserer Gemeinschaft. Unsere Pfarrerin Susanne Albrecht ist mit Herz und Verstand immer mitten unter uns, was unsere Gespräche sehr bereichert und stärkt.
Natürlich gibt es auch Kaffee und selbstgebackenen Kuchen – das gehört einfach dazu. Nach dem Kaffeetrinken sind viele Dinge möglich: Gymnastik, die uns guttut, oder Reiseberichte aus wunderschönen, fernen Ländern, bei denen wir mehr über den Alltag dort, über die Kultur und die Naturschönheiten erfahren.
Fachleute bereichern unsere Nachmittage mit informativen Vorträgen – etwa zu Themen wie Eigenschutz bei drohenden Gefahren, gesunde Ernährung und vielen anderen interessanten Bereichen.

Wir singen gemeinsam, lachen, danken Gott und freuen uns besonders auf unsere jährlichen Ausflüge, bei denen wir immer viel Freude haben. So waren wir unter anderem schon an und in der Schwanenkirche, in Himmerod, am Schalkenmehrener Maar oder in Andernach zur Besichtigung des Geysirs. Alle Ausflüge waren große und bereichernde Erlebnisse.
Wir laden Sie ganz herzlich ein, unser Gast zu sein und uns kennenzulernen. Es wäre sehr schön, wenn Sie unserer Einladung folgen würden.
Wir treffen uns alle zwei Wochen donnerstags um 14:30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum in der Uhlandstraße 9 in Polch.
Wir freuen uns auf Sie!
Für die Frauen der Frauenhilfe auf dem Maifeld
Heidi Wachowetz

Maifelder Nachrichten KW29 2025
Wem Gott will rechte Gunst erweisen …
Gedanken zu Ferien, Freizeit und Urlaub
Die Evangelische Kirche und ihr Verband „Evangelische Jugend“ gehören zu den größten Reiseveranstaltern der Bundesrepublik Deutschland. Kirchen ermöglichen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Freizeit, Urlaub, Entspannung, Ferien und thematische Bildungsangebote weltweit – und das ist gut so.
Völkerverbindender Tourismus trägt nämlich nicht nur dem Aspekt der persönlichen Erholung und Regeneration Rechnung und stillt die Neugier nach anderen Kulturen und Lebensformen, sondern ist in seinen Auswirkungen auch ein Garant für das friedliche Zusammenleben der Völker und Menschen auf dieser Erde.
All diese positiven Aspekte fehlen allerdings bei Kreuzfahrten oder Urlauben in deutschen Feriendörfern im Ausland. Ein Mensch etwa, der in der Türkei seinen Urlaub verbringt – wohlgemerkt in der Türkei und nicht in den dortigen deutschen Ferienclubs und Enklaven – wird sich kaum mehr in die Reihe der braunen Ewiggestrigen einreihen und faschistische Parolen grölen. Nach dem Kennenlernen der dort landesüblichen Gastfreundschaft ist das kaum mehr denkbar. Und jemand, der die Mittagshitze in südlichen Gefilden erlebt hat, wird danach Verständnis für Menschen haben, die über die Mittagszeit Siesta halten und dafür früh morgens und bis spät in den Abend arbeiten.
Freizeit, Ferien und Urlaub sind absolut notwendig, um sich von der Alltagshektik und den damit verbundenen Belastungen zu erholen. Doch auch dieser Lebensbereich ist mittlerweile industrialisiert. Immer drängender stellt sich damit die Frage nach der Finanzierbarkeit von Pauschalreisen, Individualreisen oder individuellen Pauschalreisen. Die Freizeitindustrie vermittelt die totale Erholung auch nur und ausschließlich gegen Bares. Selbst Kinder sind bereits Adressaten „kommerzieller“ Reiseveranstalter.
Ein wesentliches Urlaubs- und Freizeitanliegen für mich ist, selbstbestimmte Zeit zu haben – zumindest gefühlsmäßig tun und lassen zu können, was ich will. Und ich will Ruhe finden und durchatmen. Gott hat bestimmt, dass wir Menschen nach der Arbeit – „am siebten Tag“ – ruhen sollen. Von „Reisen“ war dabei keine Rede. Aber Gott hätte wohl auch heute nichts dagegen, wenn wir uns die Schönheiten seiner Schöpfung auch in anderen Ländern ansehen und sie dort genießen.
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt“, heißt es in einem Lied. Gott schickt uns kreuz und quer durch seine Schöpfung, damit wir erkennen, wie einmalig sein Werk ist.
Wir sollten darum schon aus Eigeninteresse an keiner Stelle mit unserer vermeintlichen übergöttlichen Klugheit daran gehen, diese Erde zu „verschlimmbessern“. Das hat bislang nie zu überzeugend guten Ergebnissen geführt, sondern uns eher an den Abgrund der Schöpfung gebracht.
Machen wir es doch einmal anders: Wir reisen durch die Welt, lernen Land und vor allem Leute kennen – und manchmal sogar lieben. Diese Menschen laden wir zu uns ein. So erzählen wir dann von den Schönheiten der Schöpfung in anderen Regionen, und die Menschen, die zu uns als Touristen kommen, sollten erzählen können, wie schön es bei uns ist. Vorher müssen wir nur noch dafür sorgen, dass es bei uns wirklich schön und lebenswert ist – und bleibt.
In diesem Sinne wünsche ich allen gute Erholung und Gottes Segen in Ferien und Urlaub, wo immer Sie diese Zeit auch verbringen mögen.
Bernhard Wibben

Gemeindeseite KW 28 – 2025 – Ihr habt Grund, euch zu freuen!
Im christlichen Kontext ist es völlig normal. Wir sind es gewohnt, Gott zu loben und zu prei-sen. Oder, um es aktueller und verständlicher auszudrücken: Wir dürfen uns laut freuen, weil wir unsere Gottesbeziehung entdeckt haben und glücklich in ihr leben.
Aber, kaum ausgesprochen, bleiben uns die Worte im Hals stecken. Doch auch angesichts weltweiten Leidens gibt es einen Platz für vorbehaltlose Freude. Wir können auf den fast automatischen Zusatz von Klage und Anklage mal verzichten. Das lehren uns z.B. etliche Psalmen. Sie loben und preisen die Gottesbeziehung. Sie freuen sich laut über die Grenzen überwindende Liebe Gottes. Das wäre doch auch was für uns.

Gottes Liebe überwindet die Grenzen
(Nachdichtung zu Psalm 136)
Freut euch laut! Denn die Ewige hat es verdient. Sie ist gut.
Ihre Liebe, sie überwindet die Grenzen.
Freut euch laut! Denn sie ist größer als jedes Bild der Verehrung,
konstruiert im Interesse der Herrschenden. Ihre Liebe, sie überwindet die Grenzen.
Freut euch laut! Denn Gott wiederspricht und widersteht jeder Macht über Menschen.
Kein Mensch soll groß sein, keiner ist klein. Denn ihre Liebe, sie überwindet die Grenzen.
Wir können staunen: Sterne in der Nacht, so viele, so schön.
Kleine Lichter im Dunkeln, und doch viel größer als wir.
Wie schön unser Land ist, die Berge, die Wälder, die Flüsse, Seen und das Meer.
Wie schön ist die Erde, die Berge, die Wälder, die Flüsse, Seen und das Meer.
Wir sehen die Felder, grün, bunt blühend, gelb und braun.
Wir sehen die Bäume, grün, farbig und kahl, und den Nebel im Tal.
Wärmende Sonne auf unserer Haut, klirrende Kälte, duftender Wind.
Die Schönheit der Schöpfung, sie berührt und tut gut.
Wir können entzaubern: Die größten Herren wurden besiegt.
Der Pharao Ägyptens, das Volk Israel sollte klein sein für ihn. Er hatte keinen Erfolg.
Die Herren der Assyrer, der Babylonier, der Perser, der Griechen, der Römer.
Ihre Ausbeutung fand ein Ende, Programme der Vernichtung scheitern zuletzt.
Die Profiteure im eigenen kleinen Land Israel.
Selbstorientiert und tödlich, sie wurden gestraft.
Die „Großen“ unserer Zeit, lachhaft, gefährlich, monströs und brutal.
Ihr „Erfolg“ ist Zerstörung. Sie werden verlieren.
Wir können uns freuen, denn das kleine Volk Israel, seine Freundin ist Gott.
Gottes Geliebte sind alle, die im Lauf der Geschichte den Staub schlucken mussten.
Gott sieht unsere Wunden. Jede Bedrängnis will sie beenden.
Sie wird es tun. Denn ihre Liebe, sie überwindet die Grenzen.
Überströmend wendet sie sich allem Lebendigen zu. Sie sättigt uns. Sie stärkt uns.
Freut euch laut! Denn die Ewige allein ist groß. Ihre Liebe, sie überwindet die Grenzen.
Ingo Schrooten
Gemeindeseite KW27 – 2025 – Die Taufe ein Zeichen für dich und für die Welt.
Manchmal braucht es Zeichen, die uns daran erinnern, was wirklich zählt. Die Taufe ist so ein Zeichen. Sie spricht ins Leben hinein: Du bist gewollt. Du bist gesegnet. Du bist Teil von etwas Größerem. Ganz egal, ie
alt du bist oder woher du kommst – die Taufe stellt dich in einen weiten Zusammenhang von Vertrauen, Liebe und Hoffnung.
In einer Welt, die oft nach Leistung fragt und Menschen auf ihre Funktion oder Nützlichkeit reduziert, setzt die Taufe einen Kontrapunkt: Du bist mehr als das, was du kannst, tust oder besitzt. Du bist ein Mensch mit unverlierbarem Wert und unverlierbarer Würde. Dein Leben ist einzigartig – von Anfang an.
In unserer Gemeinde feiern wir so die Taufe als sichtbares Zeichen der Liebe und Nähe Gottes zu uns Menschen. Nicht als Eintrittskarte in eine religiöse Institution, sondern als Zeichen der Verbundenheit: mit Gott, mit anderen Menschen, mit der ganzen Schöpfung.
Niemand kann sich selbst taufen. Immer ist da ein anderer Mensch, der sie vollzieht – im Auftrag Gottes. Das zeigt: Wir sind aufeinander angewiesen. Wir brauchen einander, um zu glauben, zu wachsen, zu leben. Die Taufe macht deutlich: Du bist Teil einer Gemeinschaft.

Gleichzeitig ist die Taufe auch ein Auftrag: Das Leben gestalten – im Sinne Jesu, der sich für die Schwachen, Ausgegrenzten und Verletzlichen eingesetzt hat. Jesus hat seine Nachfolger*innen beauftragt: „Geht hin und ladet die Menschen ein […]. Tauft sie […] und lehrt sie, alles zu tun, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28,19). Wir sind aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen: für uns selbst, für andere, für eine Welt, in der Menschen achtsam und liebevoll miteinander leben und Frieden und Gerechtigkeit
möglich werden.
Die Taufe markiert einen Anfang. Sie ist ein Schritt, auf unserem Lebensweg. Ein Weg, der von der Zusage
getragen ist: Gott geht mit. In den hellen Momenten des Lebens und auch in den dunklen. In der Freude
ebenso wie in der Angst, in der Stärke wie in der Verletzlichkeit. Dieses Versprechen gilt. Auch wenn wir es
vergessen. Auch wenn wir zweifeln, uns fern fühlen. Gott liebt uns – bedingungslos.
Die Taufe bleibt so auch ein Zeichen der Hoffnung. Wir dürfen immer wieder neu beginnen – mit Gott an unserer Seite, denn: „Gott spricht“: Fürchte dich nicht! Ich habe dich befreit! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du gehörst zu mir.“ (Jes 43,1)
Susanne Albrecht

Gemeindeseite 25 – 2025 – Tunnelkonzert
Am Samstag, 28. Juni 2025 um 16 Uhr veranstaltet der Spiritual-Chor-Polch sein 28. Konzert in der Tunnelröhre auf dem Maifeld-Radweg bei Nettesürsch. Das Tunnelkonzert gehört zu einer Reihe von Veranstaltungen auf dem Maifeld, mit denen der Chor der Evang. Kirchengemeinde Maifeld sein 30-jähriges Bestehen feiert. Und erneut sollen die Zuhörerinnen überrascht werden von den gesungenen und getrommelten Klängen in der wunderbaren Akustik der Tunnelröhre. Die Sängerinnen und Sänger präsentieren neben traditionellen Spirituals und Gospels auch neue Songs aus der internationalen Gospelmusikszene. Dazu erklin-gen Stücke aus der Popmusik. Die Zuhörerinnen erleben so einen repräsentativen Ausschnitt aus 30 Jahren Chorgesang.
Unverzichtbar ist dabei auch die Percussiongruppe, die mit eigenen Percussionarrangements wie auch gemeinsamen Stücken mit dem Chor ein durchweg interes-santes Konzertprogramm abrunden wird.
Der Spiritual-Chor bittet um Verständnis dafür, dass der Tunnel für die Dauer des etwa einstündigen Konzertes für Radfahrer*innen nicht passierbar ist. Hinweisschilder entlang des Radwanderweges weisen frühzeitig darauf hin.
Die Sängerinnen und Sänger freu-en sich auf alle, die kommen, hören und mitmachen.
Erstmalig wird nach dem Konzert der Bauwagen der Gemeinde am Radweg stehen. Dort laden gekühlte Getränke zur Rast und zu Gesprächen ein
Bernhard Wibben

Gemeindeseite KW26 – 2025 – „Geh los – Gott geht mit“

Es war ein wirklich festlicher Gottesdienst, in dem 13 junge Menschen konfirmiert und so in die Gemeinde und die Evangelische Kirche aufgenommen wurden. So wie einst Abraham von Gott gesandt wurde, unter-nahmen auch die Konfirmand-innen unserer Gemeinde mit ihrer Konfirmation einen wichtigen Schritt in ihre Zukunft. Wie eben auch Abraham mit der Sicherheit, dass Gott sie auf ihrem weiteren Weg begleitet.
In ihrer Ansprache beriefen sich Pfarrerin Susanne Albrecht und Lektorin Muriel Schmitz auf den Text aus Genesis 12, die Berufung Abrahams. Gott schickt Abraham aus seiner Heimat bei Haran in ein fremdes Land. Dabei verspricht er, ihn zu begleiten und ihn zu segnen. Gott will aber auch, dass Abraham zum Segen für all die Menschen wird, denen er auf seinem Weg begegnet. „Ich segne dich! Du sollst ein Segen sein“. Mit diesen Worten wurden der Gemeinde die beiden Dimensionen des Christseins eindrücklich verdeutlicht.
Pfarrerin Abrecht: „Geh los!- So beginnt die Geschichte Gottes mit Abraham. Zwei Worte – und nichts bleibt, wie es war. „Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde!“ Was für ein Auftrag! Kein Ziel, keine Karte, keine Google-Maps-Navigation. Nur ein Versprechen: „Ich will dich segnen – und du sollst ein Segen sein.“ … „Unsere Zeit braucht Men-schen, die bereit sind, sich zu bewegen. Nicht nur von A nach B, sondern in ihrer Haltung und in ihrem Einsatz für Gerechtigkeit, für Frieden für Zusammen-halt, für die Natur, für unsere ganze Erde.“
Die Konfirmandinnen wurden aufgefordert, sich mutig und segnend wie Abraham auf ihren Lebensweg zu begeben. „Segen weitergeben heißt: Du bist wichtig. Du kannst einen Unterschied machen. Und das ist die eigentliche Bewegung, die Gott will: Von dir zu anderen. Von „Ich bin gesegnet“ zu „Ich bin ein Se-gen.“
Als Zeichen der Verbundenheit feierten die Anwesenden das Abendmahl. Danach wurden die Jugendlichen in zwei Gruppen konfirmiert. Dabei erhielten sie den Segen sowohl einzeln von
Mitarbeiterinnen des Konfirmandinnenunterrichts als auch als Gruppe durch die Pfarrerin. Presbyteriumsmitglieder gratulierten den nun Konfirmierten zur Konfirmation und überreichten die Urkunden und ein Präsent.
Ein großer Dank gilt dem Flötenensemble „Viva la musica“, das mit Werken von Grieg und Kompositionen jüdischer Folklore und Klassik ein wunderbares Kaleidoskop bunter Klangfarben kreierte.
Stephan Ring an der Orgel begeisterte mit empathischen Choralbegleitungen und fantasiereichen Interpretationen der Orgelliteratur.
Treffend für diese Konfirmation gelten die Zeilen aus dem
Psalm 1 nach D. Zils:
„Glücklich die Menschen dieser Kirche, sie brauchen keine Angst zu haben, von Gott und den Menschen verlassen zu sein.“
Text: Bernhard Wibben
Foto: Karina Schuh Photography
Gemeindeseite KW24 – 2025 – Chorfahrt
Die jährliche Chorfahrt haben wir nur in den Corona-Jahren ausfallen lassen müssen—schweren Herzens. Und jetzt im Jubiläumsjahr sind wir noch einmal dort gewesen, wo uns die ersten Fahrten Ende der 90er Jahre schon hinführten. Erneut waren wir in Ostfriesland, dem „Land der flachen Berge“. Diesmal in der Nähe der wunderschönen Stadt Leer. Wie immer wurde auf der Hinreise gemeinsam an der Strecke gefrühstückt.
Frühnachmittags erreichten wir das Hotel in Logabirum. Nach dem Einchecken fuhren die wenigen Kilometer bis Leer, dem Ziel für ein gemütliches Kaffetrinken und Abendessen. Wir bewältigten den Reisetag ebenso souverän wie den leichten Dauerregen.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Krummhörn, insbesondere die Emsmündung in den Dollart an der Knock und den höchsten Leucht-turm Deutschlands in Campen. Drei Wagemutige erklommen sogar über mehr als 320 Stufen die Aussichtsplattform.
Vorbei am Otto-Turm gelangten wir dann nach Greetsiel, dem Mekka der Ostfrieslandfahrer. Trotz der Überfüllung des Ortes genossen wir die Fischgerichte am Hafen, das leckere dänische Eis und vor allem die optischen Eindrücke dieses ehemaligen Fischerdorfes mit seinem faszinierenden Hafen.
Unsere Reise führte uns am Nachmittag nach Emden. Dort erlebten wir auf vier Bühnen die Auftritte von Shantygruppen, die anlässlich des Matjes-Festes ihr musikalisches Können zeigten.
Beeindruckend war am nächsten Tag vor allem der Schlosspark
Lütetsburg mit 62 verschiedenen Rhododendronarten in voller Blüte. Ab dem Tag war unsere Reise end-los sonnenbeschienen. Darum durfte auch ein Besuch in Nord-deich nicht fehlen und dort die Begegnung mit den Nordseewellen am aufgeschütteten Sandstrand. Reizvoll waren dann auch die Ludgeri-Kirche in Norden und die Kaffeepause im Cafe ten Cate, dem Domizil des Ostfrieslandkrimi-Erfinders Klaus-Peter Wolf.
Der Rückreise-Sonntag führte uns zurück in das Jahr 1742. Wir besichtigten die Festung Bourtange in den Niederlanden. Nach langer Fahrt über Staustraßen kamen wir geschafft und zugleich erholt in Polch an. Jetzt blicken wir gerne zurück auf vier Tage gute Gemeinschaft und das Erlebte im hohen Norden.
Bernhard Wibben





Gemeindeseite KW23 – 2025 – Zur Konfirmation

Die einjährige Konfirmand–innenzeit ist ein Angebot unserer Kirchengemeinde, junge Menschen in der Entwicklung ihres Glaubens und der Suche nach ihrem eigenen Lebensweg zu unter-stützen. Mit der Konfirmation beken-nen sich junge Menschen selbstbewusst und öffentlich zu ihrem Glauben. Die Kon-firmandinnen bestätigen damit ihre Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, begründet wurde.
Neben der Bestätigung ist auch Stärkung im Deutschen eine Bedeutung des lateinischen Wortes confirmatio. Deshalb steht die Segens-handlung für den weiteren Lebensweg im Vordergrund des festlichen Konfirmationsgottesdienstes.
Mit der Konfirmation, haben – die ab dem 14. Lebensjahr religionsmündigen Jugendlichen – das Recht, ein Patenamt zu übernehmen, dürfen an den Presbyteriumswahlen teilnehmen und in kirchlichen Fragen mitent-scheiden. Damit markiert die Konfirmation auch einen Übergang: Vom Kindsein zum Erwachsen werden.
Wir gestalten und feiern als Gemeinde diesen Konfirma-tionsgottesdienst für und mit unseren Konfirmand*innen und natürlich sind nicht nur die Familien, sondern alle Gemeindemit-glieder und Interessierte herzlich eingeladen mitzufeiern.
Susanne Albrecht
GOTT, du Quelle des Lebens, segne uns mit Lust an deiner Weisung,
die uns
das Leben lehrt.
GOTT,
du Beschützerin der Mutigen wie der Ängstlichen, behüte unsere
tastenden Schritte auf dem Weg des Friedens und der Gerechtigkeit
für alle.
GOTT, du Wurzel des Vertrauens, stärke unsere Sehnsucht, damit wir uns und anderen zum
Segen werden. Amen.
Luise Metzler



