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Gemeindeseite KW 47 – 2024 – Totensontag
Tod, Trauer, Totensontag – Ewigkeitssonntag
November, die Zeit des Abschieds, der Ruhe und des Gedenkens. Die Natur verabschiedet sich von ihrer Fülle. Sie begibt sich in eine Ruhephase. Auch wir ziehen uns zurück, halten Ruhe und denken an die Fülle,
die uns das Leben geschenkt hat. Wir denken auch an die schmerzlichen Verluste, die wir durch
den Tod eines geliebten Menschen erlebt haben. Manchmal kam der Tod als Räuber und ließ
uns verzweifelt, voller Wut und Ohnmacht allein zurück. Manchmal wurde der Tod als ein Erlöser erwartet und erhofft. Gleich, ob wir Hinterbliebenen den Tod als Räuber oder Erlöser erfahren haben, er hat eine Leerstelle in uns erzeugt, die wir mit Erinnerungen zu füllen versuchen. Wir sehnen uns nach Trost.
Am letzten Sonntag des Kirchenjahrs, dem Totensonntag und Ewigkeitssonntag, erinnern wir uns der Verstorbenen des letzten Jahres, indem ihre Namen noch einmal genannt werden, und wir feiern das Leben, da für uns Christen der Tod nicht das Ende ist und wir ihn nicht fürchten. Im Römerbrief 8, 35-39 lesen wir:
„Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis, Not oder Verfolgung? Hunger oder
Blösse? Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen sind wir dem Tod ausgesetzt den ganzen Tag, zu den Schafen gerechnet, die man zur Schlachtbank führt. Doch in all
dem feiern wir den Sieg dank dem, der uns seine Liebe erwiesen hat. Denn ich bin mir gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.„
Warum sollten wir uns fürchten? Warum sollten wir Angst haben vor dem Tod, wenn wir uns der Liebe Gottes, zu uns seinen Geschöpfen, sicher sind?
Weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesu ist, unserem Herrn.
So schrieb Paulus an die Römer. Auf diese grundlegende Aussage, beziehungsweise Zusage, dass die Liebe Gottes zu uns Menschen unerschütterlich ist, verlassen wir uns immer wieder aufs Neue.
Gott, Ewiger,
Dich preisen und loben wir,
deinen Trost suchen wir.
Deinen Trost, weil wir an
all die Verstorbenen denken,
die uns nahe standen,
an all die, die durch Hunger
verstorben sind,
Hunger nach Brot, Liebe und
Gerechtigkeit
Gott, Ewige,
es gibt Tage, da steigt die Trauer auf
wie eine dunkle düstere Wolke
und wir können das Licht nicht sehen,
das uns zum Leben befreit.
Wir hören kein Lachen
und kein Schreien
Wir sehen keinen Tanz
und keinen Kampf.
Wir fühlen uns verlassen und allein.
Ewige, Trösterin,
berühre unsere Herzen
durch Worte oder Umarmung,
damit wir Deine Nähe und
Deinen Trost spüren
und das Licht hinter den Wolken
erkennen können,
damit es uns mit Leben erfüllt.
Wir verlassen uns auf die Liebe Gottes, weil wir eine Beziehung zu Gott eingehen. Wir haben
eine Liebesbeziehung zu Gott! Wir vertrauen ihm bedingungslos in unserm Leben. Wir glauben an
die Kraft der Liebe, die uns auch durch die schwersten Krisen unseres Lebens führt, durch alle Höhen und Tiefen und mit allen Zweifeln.
Aber vertrauen wir auch bedingungslos auf Gottes Liebe und seine Fürsorge über unser Leben hinaus, ja, über unseren Tod hinaus? Oder beschleicht uns eine Angst vor dem uns Fremden, vor dem Ungewissen, vor dem, was sich uns entzieht, was wir nicht beeinflussen können, vor dem, was hinter dem Horizont liegt? Ist somit der Horizont die Grenze unserer Liebesbeziehung zu Gott? Denn der Horizont bildet eine Grenze unserer menschlichen Erfahrungen. Der Blick dahinter bleibt uns verwehrt. Dennoch begeben wir Menschen uns immer wieder auf die gedankliche Expeditionsreise, etwas zu enträtseln, was sich unserer menschlichen Erfahrung entzieht.
Wir machen uns Bilder und bauen uns Gedankengebäude von einem Raum und einer Zeit, die hinter diesem Horizont liegen. Die Sicherheit, die Zuversicht und der Glaube, dass ich in Gottes Liebe aufgehoben bin über den Tod hinaus, kann ich für mich nur fragmentartig mit meinem Leben begründen. Da hilft mir der Psalm 34 Vers 5, der es für mich auf den Punkt bringt: „Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, von allen meinen Ängsten hat er mich befreit.“
Aber auch ich habe mir mein Bild gemacht von dem Sein hinter dem Horizont. Es ist das Bild eines Gefühls von dem Aufgehobensein bei Gott und bei seiner Liebe. Es ist der Schoss Abrahams. Warum sollte Gott uns auch fallen lassen? Der, der Schöpfer allen Seins ist, der uns geführt hat von Ewigkeit her. Er wird uns auch weiterhin sicher führen, auch hinter die Grenze des Horizontes bis in alle Ewigkeit.
Die nächsten
GOTTESDIENSTE
jeweils um 10 Uhr
im Gemeindezentrum Polch
Sonntag, 24.11.2024
Ewigkeitssonntag
Predigtteam:
Susanne Albrecht, Bernhard Wibben
Sonntag, 01.12.2024
- Advent
„Lichtblicke“
Gottesdienst „Von uns für Euch“
gestaltet von der Frauenhilfe
Sonntag, 08.12.2024
- Advent
Predigerin: Roswitha Tramm