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Partnerschaft – wie alles begann

Ekupholeni, Ort der Heilung, (so die Übersetzung aus der Zulusprache) wurde Anfang der 1990er Jahre von der Psychologin Johanna Kistner, die damals am staatlichen Natalspruit Hospital angestellt war, als Projekt für elternlose Jungen gestartet. Das Hospital liegt in einem riesigen Townshipgebiet am Ostrand von Johannesburg. Daraus entwickelte sich die psychosoziale Einrichtung Ekupholeni, eine Nichtregierungsorganisation, die vor allem psychologische Hilfe für die ausschließlich schwarzen Bewohnerinnen anbietet.

Armut, Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt, Vergewaltigungen auch ganz kleiner Kinder, HIV-Infektionen und viele Aidstote gehören zum Alltag der dort lebenden Familien. Viele Menschen, vor allem Frauen und Kinder, sind traumatisiert und können ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Die Direktorin Johanna Kistner und ab 2006 die neue Direktorin und Psychologin Antje Manfroni, einige weitere PsychologInnen und zahlreiche SozialarbeiterInnen, von denen viele selbst einmal als KlientInnen zur Beratung kamen, versuchen in Einzelberatungen und vor allem mit gruppentherapeutischer Arbeit zu helfen.

Näheres finden Sie im Faltblatt Ekupholeni

Seit 2003 sammelt unsere Kirchengemeinde Geld zur Unterstützung von Ekupholeni. Im Frühjahr 2005 kamen Johanna Kistner und ihre Mitarbeiterin Neo Manqele in unsere Gemeinde und berichteten sehr beeindruckend von ihrer Arbeit. Ein Jahr später, im März 2006, besuchte unser Gemeindeglied Annegret Klasen Ekupholeni und hatte Gelegenheit, drei Wochen die Arbeit zu begleiten.

So entwickelte sich eine Partnerschaft zwischen Ekupholeni und unserer Kirchengemeinde, die dann vom Presbyterium förmlich beschlossen wurde.

Von der Verbundenheit zeugen die beiden Regenbogenfahnen, die bei Ekupholeni [siehe obiges Foto, links Annegret Klasen, rechts Psychologin Johanna Kistner] und im Kirchraum unseres Gemeindezentrums in Polch hängen.

Auch zu Sophiatown CPS unterhält unsere Kirchengemeinde eine freundschaftliche Beziehung und unterstützt die psychosoziale Einrichtung durch Spenden. Z.B. wird der Erlös unseres jährlichen Partnerschaftsfestes immer zwischen Ekupholeni und Sophiatown CPS aufgeteilt.

2006 wechselte Johanna Kistner zu Sophiatown Community Psychological Services (Sophiatown Gemeindepsychologische Dienste), wo sie die bei Ekupholeni erarbeiteten Projekte und Programme in ähnlicher Weise weiterführt.

Der Stadtteil Sophiatown wird von armen Schwarzen und noch ärmeren Flüchtlingen und Migranten aus Simbabwe, der Demokratischen Republik Kongo und anderen afrikanischen Staaten bewohnt. Die einheimischen Armen lassen ihren Frust über die totale Vernachlässigung des Stadtteils durch die staatlichen Stellen an den noch schutzloseren Zuwanderern aus. Mehrmals kam es in den letzten Jahren zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen mit vielen Toten und Verletzten.

Armut, Gewalt, auch in der Familie, Arbeitslosigkeit, HIV/Aids und viele Todesfälle bestimmen den Lebensalltag der Menschen. Sophiatown CPS bietet verschiedene Formen von Beratung und Therapie an.

Näheres finden Sie im Faltblatt Sophiatown CPS

Im Frühjahr 2008 besuchten Antje Manfroni und Johanna Kistner unsere Kirchengemeinde, um über beide Projekte zu berichten. Wir waren beeindruckt von der psychologischen Arbeit der beiden Teams, die den Menschen in fast aussichtslosen Situationen neue Hoffnung und Lebensmut gibt.

links die Gründerin der Organisation Johanna Kistner, nun Direktorin von Sophiatown CPS, rechts die neue Direktorin von Ekupholeni, Antje Manfroni,

Wichtig ist uns, nicht nur Geld zu spenden, sondern die (Leidens)geschichten und Erfahrungen der Menschen zu teilen und uns über Tausende von Kilometern miteinander verbunden zu fühlen. So fließen Erfahrungen aus dieser Partnerschaft immer wieder einmal in unsere Gottesdienste ein.

Text und Bilder: Annegret Klasen


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Johannes 16,22