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Gemeindeseite KW 16 – 2025

DAS KREUZ UMARMEN
„Das Leben wählen heißt,
das Kreuz zu umarmen.
Und das heißt,
in Kauf zu nehmen
IN Schwierigkeiten,
IN Erfolglosigkeit,
IN Angst,
allein da zustehen.
Das Kreuz umarmen
heißt heute,
in die Widrigkeiten
des Lebens
hineinzuwachsen.
Und das Kreuz
wird grünen und blühen.
Wir überlieben das Kreuz.
Wir wachsen im Leiden.
Wir sind der Baum
des Lebens.
(Dorothee Sölle)

Welch wunderschönes Bild benutzt Dorothee Sölle für ihre Gedanken zu Passion und Ostern.
Das Leben wählen heißt nicht, dass wir das Kreuz auf uns nehmen, sondern dass wir es umarmen, akzeptieren, ganz nahe an uns heranlassen, es uns zu eigen zu machen und mit unseren Armen umschließen und an unser Herz zu drücken.
Trotz allem, was wir an Widrigkeiten in unserem alltäglichen Leben in Kauf nehmen müssen. Und auch auf die Gefahr hin, allein dazustehen.
Hineinwachsen sollen wir in all das, was unser Leben schwer macht. Wie selbstverständlich hineinwachsen in das, was uns am Leben hindert. So wie Gras durch Gitter wächst, so wie Efeu Steine sprengen kann und so wie Rosen Berge ummanteln und Schneeglöckchen der Kälte widerstehen.
So sollen wir hineinwachsen in das was unser Leben ausmacht. So sollen wir Widerstände um-greifen, Hindernisse sprengen, Ängste überwinden und Sorgen überwuchern.
Dabei halten wir das Kreuz umarmt. Und mit dem Kreuz den Gekreuzigten. Und geben uns Halt. Wir ihm. Und er uns. Zwei werden eins. Es wächst noch mehr zusammen, was Gott untrennbar verbunden hat.
In der Umarmung des Kreuzes erleben wir Ostern. Mit Jesus entledigen wir uns unserer Kreuze und all dessen, was Tod bringt.
Wir überlieben das Kreuz. Wir wachsen im Leiden. Aber das Leid wird uns nicht beherrschen. Mit unserer Liebe
werden wir es überlieben, überwuchern und ersticken.
Das Böse wird chancenlos, das Tragische verliert seine Macht, der Hass wandelt sich in Fürsorge, Unverständnis wird zur Nächstenliebe. Und Tod wird Leben.
Mitten in der Umarmung des Kreuzes spüren wir, wie aus dieser Einigkeit der Baum des Lebens wird. Mitten in dieser Umarmung spüren wir das An-brechen des versprochenen Reiches Gottes.
Und mittendrin erfasst uns das Ostergeschehen. Wir werden zu Bäumen des Lebens, die gegen den Tod wachsen, grünen und blühen und Leben bringen für alle.
Text: Bernhard Wibben
Foto: Eva Wagner


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Die heutige Losung

Das ist mir lieb, dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

Psalm 116,1

Jesus erzählt im Gleichnis: Der Schuldner warf sich vor ihm nieder und bat: Hab doch Geduld mit mir! Ich will dir ja alles zurückzahlen. Da bekam der Herr Mitleid; er gab ihn frei und erließ ihm auch noch die ganze Schuld.

Matthäus 18,26-27