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Gemeindebericht 2010

Gemeindebericht 2009/2010 der Evangelischen Kirchengemeinde Maifeld

Die Gemeindearbeit erfolgt stabil und kontinuierlich in den gewohnten Bahnen. Folgendes ist für das vergangene Jahr als bemerkenswert zu verzeichnen:

Ein neuer Arbeitsbereich: Kinderbetreuung während des Sonntagsgottesdienstes

Seit April 2009 findet jeden Sonntag parallel zum Gottesdienst eine Kinderbetreuung statt. Diese Arbeit ist kein Kindergottesdienst. Unser Kindergottesdienst findet zweiwöchentlich am Samstag unter dem Namen „Kinderbibelzeit“ statt. Es geht bei der Sonntagsbetreuung um die kindgerechte Beschäftigung der Kinder, während ihre Eltern am Gottesdienst teilnehmen. Die Arbeit wurde notwendig, weil seit Jahren eine beachtliche Zahl von Familien mit ihren Kindern am Sonntagsgottesdienst teilnehmen.


Die Kinder verlassen nach dem Psalmgebet während eines Kanons feierlich den Gottesdienst. Sie werden bis zum Ende des Gottesdienstes von einem/einer Erwachsenen beim Spielen begleitet. 2-10 Kinder nehmen daran teil. Die insgesamt 10 Ehrenamtlichen koordinieren und reflektieren in vierteljährlichen Treffen die Arbeit.

Unser neues Gottesdienstbuch: Lebenslaute

Das alte „Grüne Liederbuch“ war seit Oktober 2004 in Gebrauch. Es wurde neben dem EG in Gottesdienst, kirchlichem Unterricht und Gemeindegruppen regelmäßig eingesetzt. Die noch vorhandenen Exemplare waren abgenutzt. Ebenso erschien uns eine Aktualisierung der Lieder und Gebete notwendig. In einem langen Beratungsprozess hat der Ausschuss für Theologie und Gottesdienst es neu bearbeitet.

Das neue Gottesdienstbuch erhielt den Namen: „Lebenslaute“. Es hat nun 59 neue und altbewährte Lieder, die unserem Gemeindeprofil entsprechen. Der Gebetsteil beinhaltet 86 Gebete, davon sind 37 Psalmen oder Psalmnachdichtungen. Mehrere Lieder und Gebete sind von Autorinnen und Autoren aus unserer Gemeinde komponiert bzw. geschrieben.

Die „Lebenslaute“ wurden in einem Open-air-Gottesdienst an der Geringer Mühle im Elztal am Sonntag, den 27. Juni 2010 eingeführt.

Neue Schwerpunktsetzung im diakonischen Bereich: Zentrum für frühe Hilfen auf dem Maifeld

Die Jugendhilfe auf dem Maifeld, die auch durch das von uns gemeinsam mit Caritas getragene Gemeinwesenprojekt „Münstertreff“ geleistet wurde, ist jetzt an das Ganztagsangebot der Stephanus- Schule angegliedert.

Die Mitarbeiterinnen haben gemeinsam mit den Trägervertretern ein neues Konzept entwickelt, das die Arbeit mit Familien mit Kleinkindern in den Mittelpunkt rückt. Dabei soll der bisherige Schwerpunkt des „Münstertreffs“, die Unterstützung sozial Benachteiligter, weiter im Blick sein. Das neue Projekt „Zentrum für frühe Hilfen auf dem Maifeld“ wurde am 21. April 2010 mit einem Gottesdienst, der Vertragsunterzeichnung mit dem Kreisjugendamt und einer Feierstunde offiziell eröffnet.

Das Zentrum für Frühe Hilfen begleitet Eltern von Kindern im Alter von 0-3 Jahren, wenn sie in ihrer persönlichen Lebenssituation stark belastet sind. Krisen und gefährdende Situationen können

rechtzeitig erkannt und passende Unterstützungsangebote vermittelt werden. Die Eltern-Kind-Bindung und die Entwicklung der Kinder wird gezielt unterstützt und gefördert.

Die Arbeit besteht aus niederschwelligen Eltern-Kind-Treffen, Kursen und Seminaren, Sprechstunden und entwicklungspsychologischer und sonstiger Beratung. Neben der Arbeit im Hauptsitz in Polch und den Außenstellen in Münstermaifeld und Ochtendung wird auch aufsuchende Beratung angeboten. Die Kooperation und Vernetzung ist vielfältig. Andere Anbieter (Hebammen, Familienbildungsstätten…) nutzen unsere Räumlichkeiten.

Unser Zentrum für Frühe Hilfen ist in Rheinland-Pfalz Pilotprojekt in diesem Arbeitsbereich und wird als solches von dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz wissenschaftlich begleitet. Die erste vom ism durchgeführte Evaluation gemeinsam mit vielen KooperationspartnerInnen ist am 21. September 2010.

Neue Inhalte und Regeln im Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den kirchlichen Unterricht (Miku)

Der Miku besteht aktuell aus 35 regelmäßig teilnehmenden Jugendlichen zwischen 14 und 23 Jahren und insgesamt 45, die sich dem Kreis zugehörig fühlen, sporadisch teilnehmen und auf Mitarbeit (z.B. bei KU-Freizeiten) ansprechbar sind. Allerdings können aus schulischen und beruflichen Gründen nur ca. 15 Jugendliche auch im regelmäßigen KU am Dienstagnachmittag als Mitarbeitende eingesetzt werden.

Während wir bisher die fortlaufende Bindung der vielen jungen Menschen an den Kreis positiv beurteilt haben, zeigten sich jetzt Entwicklungen, die auch mit der Zusammensetzung des Kreises aus kontinuierlich Aktiven und etlichen vor allem passiv Teilnehmenden zusammenhängen: Unverbindlichkeit, unregelmäßige Teilnahme, Unpünktlichkeit, mangelnde Ansprechbarkeit auf Mithilfe, wenig Anbindung an das sonstige Gemeindeleben.

In monatelanger Konzeptionsarbeit (auch auf einem zusätzlichen Samstagsseminar) haben wir die Frage nach der Ausrichtung des Kreises diskutiert: Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterkreis oder Treffpunkt für Jugendliche oder gar eigene kleine Jugendgemeinde in der Gemeinde. Auch die Abspaltung des Kreises der älteren Mitglieder, die nicht mehr am KU mitarbeiten, haben wir eine Zeit lang ausprobiert.

Jetzt steht fest: Der Kreis soll in der bisherigen Zusammensetzung erhalten bleiben. Die Regeln (Pünktlichkeit, Regelmäßigkeit, Ansprechbarkeit auf Mitarbeit, aktive Teilnahme …) werden konsequent eingefordert. Die zeitliche Struktur des Treffens beinhaltet jetzt eine Arbeitsgruppenphase, in der der KU vorbereitet wird, bzw. andere Mitarbeit geleistet wird. Eine Zeitspanne ist für die gemeinsame Gefühlsrunde und Tagesordnung, eine andere, längere, für die gemeinsame inhaltliche Arbeit reserviert. Hier sollen langfristig geplante Theologie- und Glaubenskurse, politische Diskussionen, Liedtextbesprechungen und anderes stattfinden. Innerhalb der Gruppe wurden einige Jugendliche als Verantwortliche für folgende Bereiche eingesetzt: Schriftführung (Anwesenheitsliste, Protokolle, …), Finanzen (Freizeitabrechnungen, …) und Inhalte (Planung der inhaltlichen Arbeit).

Die ganzheitliche Bindung der Aktiven an die Gemeinde hat sich nach unserem Eindruck über die Jahre erhöht. Ebenso ist die Bereitschaft gewachsen, sich in Glaubensdingen öffentlich zu Wort zu melden.

Vom Presbyterium am 31. August 2010 einstimmig beschlossen.