
Jesus Christus spricht:
„Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17,21)
Gedanken zum Monatsspruch Oktober 2025
Die Pharisäer fragen Jesus danach, wann, wo und wie denn das Reich Gottes kommen wird.
Jesus antwortet ihnen: „Es ist schon da, es ist mitten unter euch.“
Anscheinend haben die Pharisäer keinen Blick dafür – oder die Merkmale für die Existenz des Reiches Gottes sind in diesem Moment weder sichtbar noch spürbar.
Jesus bleibt versöhnlich. Er erklärt, dass das Reich Gottes ohne äußere Kennzeichen kommt: „Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da!“ – aber es ist da, schon jetzt.
Diese Frage der Pharisäer liegt auch mir derzeit auf der Zunge:
Wo, in all den Kriegen, in all dem Hunger dieser Welt, in all den Gewalttaten auf den Straßen und in den Häusern, wird erkennbar, spürbar und erlebbar, dass es das Gute, dass es Gott, sein Reich und seine Herrschaft schon jetzt gibt?
Natürlich weiß ich, dass wir auf dem Weg in dieses Reich sind.
Umso mehr leide ich unter all den Irrwegen und Untaten, die uns davon abbringen – von diesem Weg in eine Zukunft ohne Angst, ohne Leid, ohne Gewalt, ohne Hass und ohne Fremdenfeindlichkeit.
Ich frage mich, wie ich Auswege aus diesem Irrsinn der Irrwege finde.
Und was sagt Jesus dazu?
Das Reich Gottes gibt es schon – mitten unter uns, auch im Jahr 2025.
Vielleicht wird unser Blick auf das Gute durch all das Negative versperrt, das wir täglich hören, lesen und erleben.
Vielleicht aber müssen wir einfach unseren Blick und unsere Sinne schärfen für all den Mut und die Hoffnung, die viele Menschen befähigen, sich gegen Unrecht und Leid zu stellen.
Mutlosigkeit verträgt sich nicht mit dem Christentum.
Wenn Jesus sagt, dass das Reich Gottes schon mitten unter uns existiert und wirkt, dann soll uns das ermutigen, uns dafür einzusetzen, dass dieses Reich auch erlebbar wird – und alles zum Guten kehrt und Hoffnung schenkt.
Dafür brauchen wir Weggenossinnen und Weggenossen – Menschen, die mit uns für die Verwirklichung einer besseren, gottgewollten Welt eintreten. Menschen, die mit den Augen der Nächstenliebe durchs Leben gehen. Menschen, die auf Grundlage der Bibel nach Gottes Willen fragen.
„Will Gott das, was wir sehen, erleben und erkennen?“
Wenn die Antwort der Bibel Ja lautet, sollten wir es unterstützen.
Wenn die Antwort Nein lautet, müssen wir uns dagegen wehren.
Gottes Reich ist tatsächlich mitten unter uns.
Aber es liegt an uns, es für alle Lebewesen in Gottes Schöpfung erfahrbar und lebendig zu machen.
Bernhard Wibben




